Freitag, 9. Mai 2014

Durchhalten: Das Ziel ist zwar nicht in Sicht - es wird es aber auch niemals sein.

Ach, wie schön wäre ein entspannteres Leben. Zeit für sich und für die Familie, weniger Stress und kein Hetzen oder Kämpfen mehr. Aber irgendwann wird es besser! Irgendwann hat man alles geschafft und dann wird es ruhiger. Wetten, dass das nicht passieren wird!? "Einer geht noch" gilt nicht nur für die nächste Runde in der Kneipe, sondern für das ganze Leben. "Das geht noch" und "das könnte man auch noch" und "das wäre noch wichtig" und "das muss auch noch sein"... Wenn man immer alles schaffen will und gleichzeitig alles lockerer haben möchten, dann will man im Keller ein Sonnenbad nehmen. Wenn man nichts weglässt hat man nicht mehr Zeit. Der Kuchen schmeckt nicht besser, wenn man das Rezept nicht ändert (außer man lässt ihn verbrennen - das wäre dann im übtragenen Sinne der Burn-Out).


Interessanterweise hat sich die Betriebswirtschaftlicher schon mal mit so etwas beschäftigt - wenn auch aus einem anderen Grund. Das Problem ist das so genannte Maximalprinzip: Man versucht mit einem gegebenem Aufwand einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften. Dabei ist der Aufwand einfach vorgegeben: Die Woche hat 7 Tage und der Tag 24 Stunden. In dieser Zeit muss man so viel wie möglich erreichen. Und nach einer Weile wundert man sich, dass man einfach kein lockeres Leben hat. Kein Wunder, dass man sich fragt, wie man es nur schaffen soll, mehr zu genießen und ein entspannteres Leben zu führen.

Was kann man da machen? Die Betriebswirtschaftslehre hat doch tatsächlich die Antwort darauf: Das Minimalprinzip ist der Ausgangspunkt für eine gute Work-Life-Balance. Hier bestimmt man das zu erreichende Ziel und versucht dann den Aufwand möglichst gering zu halten. D.h. man überlegt sich genau, was man erreichen will und versucht das dann möglichst einfach zu erreichen. Der Vorteil: Sie machen sich endlich einmal klar, was eigentlich wirklich wichtig ist und was Ihnen eigentich genügt. Dann muss man auch nicht mehr jeden Sch**ß machen! Sie wissen dann genau, was notwendig ist und was überflüssig ist.

Da fragt man sich nur noch, warum BWL'er auch keine gute Work-Life-Balance haben!? Ganz einfach: Der Trend (nicht nur bei Firmen) geht zu "...immer mehr und mehr und mehr!". Da bleibt nur das Maximalprinzip als Strategie. Dann mal viel Spaß: Das Ziel ist zwar nicht in Sicht - es wird es aber auch niemals sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen