Freitag, 30. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (6): Guten Rutsch (ins alte Denken)!

Silvester ist zwar schon eine Weile her, aber der Klassiker kommt ja jedes Jahr und ist daher gut bekannt: Gute Vorsätze und ihre geringe Haltbarkeit. Am Ende des Jahres ziehen wir traditionell (weil es fast jeder macht) Bilanz und finden natürlich auch etwas, das wir fortan besser machen wollen. Ich halte mich übrigens schon seit Jahren an meinen letzten guten Vorsatz: Ich habe mir vorgenommen mir keine guten Vorsätze mehr zu machen. Funktioniert sehr gut. Aber an diesem Beispiel mit den guten Vorsätzen kann man sehr gut zeigen, warum es auch das ganze Jahr nicht gut klappt, wenn man etwas verändern will. In einem speziellen Moment denkt man sich etwas aus und nimmt es sich vor. Am Anfang geht es vielleicht noch, aber dann kommt der Alltag zurück und damit unser alltägliches Verhalten und Denken. Warum rutsch man nicht nur ins neue Jahr, sondern auch ins alte Verhalten?

Mittwoch, 28. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (5): Die Rechnung geht immer auf, wenn jeder den gleichen Rechenfehler macht


"Das Runde muss in das Eckige" geht beim Fußball, nicht aber beim Klötzchen-Spiel für kleine Kinder (das, wo die Klötze in das Loch mit der richtigen Form müssen). So kommen uns unsere neuen Denkweisen und Lösungsansätze auch vor. Irgendwie glaubt man nicht, dass das in unserer Gesellschaft überhaupt umsetzbar ist. Das ist schon beim Finden neuer Lösungen schwer: Vieles scheidet aus, weil es keine denkbare Lösung zu sein scheint. Betrachten wir es mathematisch: Wir haben viele fertige Lösungen für viele alltägliche "Aufgaben" gelernt. Ohne Nachzurechnen kommen uns viele dieser Lösungen aber falsch vor... Täuschen wir uns da? Bei Mathematik würden Sie bei Zweifeln einfach nachrechnen. Machen Sie das bei Ihrem Leben auch? Ziehen Sie die gelernten Lösungen in Frage, wenn Sie falsch zu sein scheinen?

Dienstag, 27. Mai 2014

Link: Auffällig viele Psychopathen werden Chef (zeit.de)

Wer sich schon über die extremen Züge seines Chefs oder gar vieler Vorgesetzter gewundert hat, findet hier einen interessanten Blick auf die Persönlichkeit von Führungskräften:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann

Montag, 26. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (4): Der Hammer macht aus der Schraube keinen Nagel

Jetzt haben wir also - endlich ganz klar und analytisch - unsere eigentlichen Probleme herausgefunden. Im besten Fall zeigt diese Analyse auch ganz klar auf, dass etwas falsch läuft und ganz anders gemacht werden soll. Eine neuartige Lösung dräng sich auf. Aber: "Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück" (Nelly Arnold, Roman). Einfach etwas verändern? "...Das kann ich nicht!", "...das ist halt nicht so einfach..." oder "...ich bin halt so!". Das ist alles vollkommen verständlich, aber niemand hat gesagt, dass es leicht sein muss. Darf es nicht auch einfach schwer sein und Arbeit erfordern, wenn es sich lohnt? Das ist schon ein erster Schritt des Umdenkens: "Ja, was soll's, ist OK, es darf ruhig schwer sein, wenn es sich lohnt!". Akzeptanz ist ein wichtiges Prinzip für mehr Ruhe und Gelassenheit: Hadern Sie nicht damit, dass es schwer ist. Und plötzlich fällt das erste Problem weg! Akzeptieren Sie es und schon fällt der Druck weg. Nehmen Sie sich Zeit dafür. "Der Mann, der den Berg abtrug, war der selbe, der anfing kleine Steine wegzutragen" (chinesisches Sprichtwort).

Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.

Charles-Louis de Montesquieu

Dienstag, 20. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (3): Finger weg von der Benzinpumpe

Einer meiner Lieblingssprüche: "Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem". Ist ein bisschen wie in der Autowerkstatt: Die Karre läuft nicht und der Experte hat einen Verdacht. Man könnte ja mal die Bezinpumpe tauschen, ist aber nicht sicher und ist halt auch aufwendig. Aber: Versuch macht kluch. Wenn einem irgendwas im Leben nicht in den Kram passt oder es sogar unglücklich macht, dann denkt man auch daran, mal was "auszutauschen", mal was anderes zu versuchen. Ob's hilft kann man dann auch nicht wissen, aber: Versuch macht kluch. Oder doch nicht? Genau wie ein seriöser KFZ-Experte sollte man nicht mal ein bissl rumprobieren, sondern das Problem analytisch angehen. Das Problem liegt meist verborgen und ist nicht leicht zu finden. Wie bei den neuen Autos ist oft mit dem Motor alles in Ordnung, nur die Steuerung spinnt. Beim Auto kann man die einfach austauschen, beim eigenen Kopf muss man sie aber "umprogrammieren".

Freitag, 16. Mai 2014

Wenn man am Kabel dreht, muss man nur den Stecker ziehen.

Manchmal wird es einfach zuviel. Immer neuer Quatsch oder immer wieder der gleiche Mist? Vollkommen egal, irgendwas ist immer! Aber im Alltag kommt man einfach nicht drauf, was und wie man ändern kann. Es braucht immer einen Trick, der hilft. Wie schafft man es mitten in einer nervigen Situation drauf zu kommen, dass es eine Auszeit braucht. Wenn man am Kabel dreht, dann hilft es einfach kurz weg zu gehen: Das Kabel ist kurz und dann zieht es den Stecker automatich. Auf den Alltag bezogen heisst das: Es ist schwieriger zu bemerken, das etwas schief läuft, als sich anzugewöhnen, einfach mal kurz weg zu gehen. Und wenn der Stecker gezogen ist, dann springt der Kopf als "Notstrom-Versorgung" an.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (2): Runter vom Schlauch - Sie stehen immer drauf!

Mit Veränderungen ist das so eine Sache. Warum geht das nicht so einfach? Es steht uns einiges im Weg, aber eigentlich gilt: "Geht nicht gibt's nicht" - theoretisch... Warum geht's praktisch aber so schwer? Eine weitere Hürde ist sicherlich, dass wir gar nicht genau wissen, was wir eigentlich ändern sollten. Wir stehen also (immer) auf dem Schlauch. Wie geht es also "runter vom Schlauch"? Wir haben feste Annahmen über uns, die Welt und die anderen. Diese sind - wie im letzten Teil der Serie beschrieben - verinnerlicht und werden quasi automatisch aktiviert, wenn wir Entscheidung treffen müssen oder eine Situation interpretieren. Unser Gehirn lernt unser Leben lang und verbessert damit unsere Reaktion in Situationen. Wir müssen nicht immer alles durchdenken, sondern reagieren automatisch aufgrund unserer Erfahrungen. Wenn diese Automatismen nun unglücklich machen, dann müssen wir sie erkennen, um sie zu verändern. Wir stehen also aufgrund von Erfahrung auf dem Schlauch.

Montag, 12. Mai 2014

Zitat: Feigheit, Dummheit, Ungeduld

Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Klugen feige, die Tapferen dumm und die Fähigen ungeduldig sind. Das Ideal wäre der tapfere Kluge mit der nötigen Geduld.
Truman Capote

Freitag, 9. Mai 2014

Die Schönheit und Harmonie der Natur lässt das Herz lachen, Tun und Werke der Menschheit zerbrechen es.

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Durchhalten: Das Ziel ist zwar nicht in Sicht - es wird es aber auch niemals sein.

Ach, wie schön wäre ein entspannteres Leben. Zeit für sich und für die Familie, weniger Stress und kein Hetzen oder Kämpfen mehr. Aber irgendwann wird es besser! Irgendwann hat man alles geschafft und dann wird es ruhiger. Wetten, dass das nicht passieren wird!? "Einer geht noch" gilt nicht nur für die nächste Runde in der Kneipe, sondern für das ganze Leben. "Das geht noch" und "das könnte man auch noch" und "das wäre noch wichtig" und "das muss auch noch sein"... Wenn man immer alles schaffen will und gleichzeitig alles lockerer haben möchten, dann will man im Keller ein Sonnenbad nehmen. Wenn man nichts weglässt hat man nicht mehr Zeit. Der Kuchen schmeckt nicht besser, wenn man das Rezept nicht ändert (außer man lässt ihn verbrennen - das wäre dann im übtragenen Sinne der Burn-Out).

Mittwoch, 7. Mai 2014

Serie "Wand im Kopf" (1): Runter mit den Klamotten (vorzugsweise mental)

Würden Sie jemals komplett nackt in der Öffentlichkeit herum laufen? Um Gottes Willen, natürlich nicht (auch wenn es hier Ausnahmen gibt). Das wäre peinlich und außerdem Erregung eines öffentlichen Ärgernisses (oder sowas ähnliches). Vor Jahrtausenden sind wir aber alle nackt herum gelaufen... Barbarisch? Ja, mittlerweile gilt es als barbarisch. Irgendwann wurde das mal beschlossen und jetzt GILT es als barbarisch - es scheint also nur barbarisch. Aber es ist für uns so selbstverständlich, dass wir gar nicht darüber nachdenken. Was wäre, wenn Ihnen jemand als Kind erklärt hätte, dass Katzen giftig sind und alle hätten das einfach geglaubt und auch rumerzählt? Ja, wir alle würden Katzen für giftig halten - irgendwann wäre natürlich per Zufall rausgekommen, dass es nicht stimmt. Schwieriger ist es beim Nacktsein: Ist das wirklich so schlimm wie es uns vorkommt?

Montag, 5. Mai 2014

Umdenken, wie geht das? Serie "Mit dem Kopf durch die Wand im Kopf"

Wenn's mal wieder länger dauert hilft kein Schoko-Riegel, wie die Werbung behauptet, sondern dann könnte es auch einfach am Konzept liegen. Gibt es irgendwas, was Sie immer nervt, was Sie nie lernen werden, was einfach nicht besser werden will oder was einfach so ist? Alle Versuche mit dem Kopf durch die Wand haben nicht geklappt? Was wäre, wenn die Wand nicht vor dem Kopf, sondern im Kopf ist? Mit einer ganzen Serien von Beiträgen möchte ich in der nächsten Zeit einen Prozess beschreiben, der uns am Umdenken, Verändern und am "etwas hinbekommen" hindert. In diesem ersten Post möchte ich einen Überblick geben.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Arbeit ist wie ein Dom - wird nie fertig...

So ein Dom - bzw. ein alte, große Kirche - ist schon etwas Faszinierendes: Sobald Sie mit dem Restaurieren einmal drum rum sind, können Sie wieder von vorne anfangen. Bis das gesamte Bauwerk einmal saniert ist, dauert es so lange, dass am Anfang schon wieder alles im Eimer ist. Man geht Stück für Stück um den Dom und jedesmal wenn etwas fertig ist, sieht man das nächste Stück, das noch gemacht werden muss. Aber ist das nicht genau das gleiche mit unseren täglichen Verpflichtungen? Rückt nicht bei jeder erledigten Aufgabe gleich die nächste Aufgabe in den Blick? Endlos wie beim Dom?