Donnerstag, 9. Oktober 2014

Super Lösung: Während ich Einen reinlege, versuchen zehn andere das Gleiche mit mir.

 Ist es nicht wunderlich, wie sehr wir uns gegenseitig "auf den Sack gehen", weil komische Werte uns zu diesem Verhalten bringen? Es gibt Regeln, die uns sagen, dass wir mit anderen im Wettberwerb stehen und damit folglich im Wett-KAMPF. Man vergisst leicht, dass man dabei nicht nur kämpft, sondern gleichzeitig von vielen Anderen bekämpft wird. Würde eine Ameise eine andere rammen, nur um schneller am Ameisenhügel zu sein? Würden wir einen Kollegen torpedieren, nur um höher in der Gunst des Chefs zu stehen? Wer ist jetzt das dumme Tier? Tolle Werte, die uns dazu führen Andere zu bekämpfen und dabei gleichzeitig von Anderen bekämpft zu werden - man muss halt nur gewinnen...



Neue Werte: "Holen" versus "Bringen" - Wettberwerb versus Zusammenhalt
Es gibt eine eine Theorie, die besagt, dass der Nutzen aller in der Summe am größten ist, wenn jeder seinen eigenen Nutzen maximiert. Wie sieht das genau aus? Eine Person versucht sich einen Nutzen zu verschaffen und erhöht seinen Nutzen damit den Gesamtwert des Nutzens. Aber woraus schöpft diese Person diesen Nutzen? Ich behaupte, dass sich die Person den Nutzen nur verschaffen kann, wenn sie einen oder mehrere andere zu ihren Gunsten belastet. Also reduziert sich der Gesamtnutzen tatsächlich, gerade wenn mehrere andere Personen einen Abzug bei ihrem Nutzen haben. Die Logik würde nur aufgehen, wenn der Nutzen der einen Person viel größer ist, als der Schaden der anderen Personen.

Es ist allerdings schwierig zu definieren, was einen Nutzen erhöht oder reduziert. Ein Beispiel: Ein Verkäufer erhöht seinen Nutzen durch Verkäufe, weil er Provisionen erhält. Schadet das nun dem Käufer? Ja und Nein: Wenn der Käufer das für ihn ideale Produkt vom Verkäufer empfohlen bekommt, haben beide einen Gewinn. Allerdings soll nach der Theorie ja der Nutzen maximiert werden. Also wird ein Produkt mit der höchsten Provision verkauft. Dann entsteht dem Käufer ein Schaden, weil er ein Produkt erhält, das nicht zu seinem Nutzen passt und er mehr dafür ausgibt, als nötig wäre.

Wie wäre eine andere Theorie des Gesamtnutzens: Wenn jeder darauf bedacht ist, sich so zu verhalten, dass die anderen keinen Schaden erleiden oder sogar einen zusätzlichen Nutzen zu erhalten, dann steigt der Gesamtnutzen aufgrund des Verhalten eines Einzelnen. Jetzt könnte man sagen, dass der Aufwand dafür den Nutzen des einen reduziert. Zwei Dinge sprechen dagegen: Erstens ist es sehr erfreulich, wenn man etwas für andere tun kann (zumindest wäre das ein schöner Wert). Zweitens erhält jeder ja Nutzen von Anderen verliehen; und zwar von vielen Anderen. Freude (und ähnliche Dinge) ist etwas, das mehr wird, wenn man es teilt.

Jetzt könnte man anmerken, dass die Planwirtschaft einen solchen Ansatz verfolgt hat und gescheitert ist. Daraus würde man schließen, dass nur der (egoistische) Eigenutz im Wettbewerb eine ausreichende Kraft entfaltet. Das wäre betrüblich und man sollte nicht vergessen, dass der Nutzen Vieler im Wettbewerb nicht aus caritativen Gründen entsteht, sondern nur da wo er unvermeidlich ist. Arbeit muss entlohnt werden - aber bitte so gering wie möglich! Die Vermögensverteilung spricht da auch eine klare Sprache.

Alles utopisch... Aber nur, weil diese dämlichen dummen Werte seit Jahrtausenden unverändert geblieben sind. Werte führen zu Überzeugungen. Würden wir alle in einer anderen Überzeugung aufwachsen, wäre die Utopie weniger utopisch.

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