Dienstag, 8. Juli 2014

Ich mag Regeln, wenn sich die Anderen dran halten.


Immer diese dummen Regeln... Tu dies nicht, tu das nicht... Was soll das denn immer? Haben Regeln denn einen Sinn oder ist das nur - besonders - die deutsche Pingeligkeit? Regeln und Normen sind soziale Konstruktionen: Sie sind gesellschaftlich vereinbart, haben sich aus früheren Problemen entwickelt und sind Lösungen dieser Probleme, die durch die Regeln verhindert werden sollen. Aus dieser Warte ist auch eine soziale Konstruktion mal gar nichts schlechtes. Schwierig wird es bei dem Punkt, wer sich denn an die Regeln halten muss und wer nicht. Die einfache Regelung: Die Anderen sollen sich daran halten, selbst kann man schon mal davon abweichen - ist ja nur eine Ausnahme.


Regeln schützen uns also davor, dass sich jemand schlecht benimmt. Das Problem: Wenn wir selbst eine Ausnahme machen finden wir das nicht so schlimm - schlimm wird es erst wenn es ein Anderer auch macht. Das beste Beispiel ist der Straßenverkehr. Dort ist alles ganz genau geregelt und es fällt sofort auf, wenn sich jemand nicht daran hält. Während wir selbst auch gern mal irgendwo blöd anhalten, stört es uns so richtig, wenn uns jemand anders mit dem gleichen Verhalten behindert. Warum also an die Regeln halten, wenn es genügen würde, dass sich die Anderen daran halten? Ganz einfach: Die Anderen sagen sich ja das gleiche! Aus ihrer Sicht sind sie im Recht. Aus unserer Sicht nicht. Wir selbst sind auch die Anderen (für die Anderen). Also entweder halten sich alle daran oder keiner. Ausnahmen gibt es nicht - sonst darf jeder Ausnahmen machen und dann hält sich keiner daran.

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